SPITZE: MÄZENE IM LÄND

AK – Private Kunstsammler rund um Stuttgart haben in den vergangenen Jahrzehnten eine ganz eigene Museumslandschaft begründet. Für ihre aus einer zunächst rein privaten Leidenschaft heraus zusammengetragene Sammlung haben sie erstklassige Museen und Ausstellungshäuser bauen lassen – und dabei der gesamten Region ihren Stempel aufgedrückt.

Baden-Württemberg ist reich an hemdsärmeligen Tüftlern, Machern und Unternehmern. Es scheint in der Mentalität der Schwaben, Badener und Hohenloher zu liegen, etwas „schaffen“ zu wollen. Einige davon haben so in wenigen Jahrzehnten Firmen mit einem Produkt- oder Dienstleistungsportfolio geschaffen, das aufgrund seiner Spezialisierung und Qualitätsorientierung international Abnehmer gefunden hat: So mancher Weltmarktführer kommt aus der Region um Stuttgart, die noch im 19. Jahrhundert zu den ärmsten Deutschlands zählte. Doch heute sprudeln die Gewinne. Und da ein Großteil dieser Firmen trotz ihres globalen Anspruchs nach wie vor mittelständisch orientiert ist, konnten die Inhaber ein beachtliches Vermögen aufbauen. Nur: Was macht man mit so viel Geld?

Einfach nur in luxuriösen Pomp zu investieren – das entspricht nicht der südwestdeutschen Mentalität: Ein hemdsärmeliger Unternehmer passt nicht wirklich auf eine Luxusyacht. Außerdem gehört es für erfolgreiche Firmengründer und -lenker gerade im Ländle zum guten Ton, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Die Förderung von Kunst und Kultur ist dazu eine niveauvolle Möglichkeit. Speziell beim Aufbau einer Kunstsammlung kann man zudem eigenen Interessen oder gar Spleens frönen. Die Schoko-Erbin Marlis Hoppe-Ritter ist dafür ein Beispiel. Sie sammelt nur – getreu dem Motto der Marke Ritter Sport – Kunstwerke, die quadratisch sind oder es zumindest thematisieren. Und der Kühlanlagen-Bauer Peter Schaufler mochte es nicht nur bei seinen Produkten unterkühlt, sondern auch bei Malerei und Skulptur. Er fokussierte sich auf nüchtern-nackte Arbeiten der Minimal und Concept Art sowie verwandter Strömungen.

Damit die eigene Sammlung erst so richtig zur Geltung kommen kann, braucht es idealerweise ein eigens dafür errichtetes Museum. Auch hier haben sich die Macher aus dem Ländle nicht lumpen lassen. Der Schraubenhändler Reinhold Würth hat sogar rund um seinen Firmensitz in Künzelsau und Schwäbisch Hall mittlerweile fünf Museen und Ausstellungshäuser gegründet. Bei allen ist der Eintritt kostenlos. Irgendwo müssen die Milliarden ja hin…

Besonderheiten dieser Reise

  • alle drei großen Würth-Museen
  • Architektur in Stuttgart: Renaissance bis Postmoderne
  • köstliche schwäbische Küche
  • ungewöhnliche Privatsammlungen
  • Weissenhof-Siedlung und Museum
  • Rabatt für Inhaber des Deutschlandtickets

Günstiger mit dem Deutschlandticket

Die Transfers im Voralpenland zwischen den einzelnen Orten der Museenlandschaft Expressionismus werden wir mit der Werdenfelsbahn und örtlichen Buslinien durchführen, für die das Deutschlandticket gilt. Wer im Besitz des Deutschlandtickets ist, profitiert daher von einem ermäßigten Reisepreis von 49 €.

Mi. 14.08.2024 – So. 18.08.2024, min. 9 / max. 16 Personen, ab € 1.217,- pro Person im Doppelzimmer.

(drp Kulturtours)